Schenken Sie das wertvollste, ganz kostenlos und einfach, Ihr Feedback!
Was ist ein gutes Feedback eigentlich? Für wen ist es richtig und wichtig und wie kann es unsere Kommunikation und unser Zusammenleben und -arbeiten verbessern?
Der Begriff, den wir sofort mit unserem beruflichen Umfeld in Verbindung bringen, bedeutet im Allgemeineren eine Rückspiegelung der empfundenen Wahrnehmung oder Beurteilung des Handelns aus perspektivisch anderer Sicht. Das kann kontrovers sein oder aber auch unterstützend. Eine Rückspiegelung ist in erster Linie eine eigenständige Form der Kommunikation, bei der die unabhängigen, subjektiven Einschätzungen des Verhaltens und der Erwartungen an einen anderen Menschen beurteilt werden – aus der eigenen Perspektive eben.
Die Rückspiegelung wird oftmals als hierarchische Kommunikationsform gesehen, soll meinen – ein Vorgesetzter beurteilt einen Mitarbeiter, aber tatsächlich ist es viel mehr. Es kann in jeder zwischenmenschlichen Art von Kommunikation stattfinden.
Eine Rückmeldung ist ein echter Austausch und Abgleich unterschiedlicher, individueller Positionen. Eine Reaktion auf Erlebtes – aus der eigenen Befindlichkeit, den eigenen Erwartungen und der eigenen Überzeugung heraus.
Doch wie gibt man echtes, gutes Feedback und warum ist es so wichtig?
Verhalten oder Leistung sind Gegenstand der Rückmeldung
Im beruflichen Kontext ist es grundsätzlich wichtig, die Beurteilung auf konkrete Aktionen zu begrenzen, die direkt einer Person zugeordnet werden können. Insbesondere bei einer kritischen Rückmeldung ist es sehr wichtig, nicht die Person als solche zu kritisieren, sondern eben nur eine ganz konkrete Handlung, ein Ergebnis, ein bestimmtes Vorgehen etc.
Dies schützt die Vertrauensbasis zwischen den Personen und die sensible Atmosphäre eines Kritikgespräches bleibt stabilisiert, da die Rückmeldung die betreffende Person nicht persönlich in Frage stellt.
Ausdruck der eigenen Wahrnehmung
Zunächst einmal ist eine Rückmeldung eine subjektive, persönliche Einschätzung. Sie sollte als „Ich-Botschaft“ vermittelt werden und gibt damit dem Feedbacknehmer die Freiheit, die Botschaft selbst einzuordnen. Für den Geber ist die eigene Wahrnehmung eine Realität, die der Nehmer auch als begrenzte persönliche Einschätzung und Beurteilung verstehen soll. Wie er diese einordnet und wie er mit ihr umgeht, bleibt ihm selbst überlassen. Es empfiehlt sich, dies in den Formulierungen klar zu kommunizieren und über geeignete Einleitungen im Gespräch zu transportieren.
Die möglichst neutral formulierte „Ich-Botschaft“, die sich auf konkretes Verhalten oder eine konkrete Leistung bezieht, bewirkt, dass die Kritik den Adressaten nicht persönlich angreift und vermeidet ein direktes Abgleiten in den Rechtfertigungsmodus.
Dies gilt es unbedingt zu vermeiden, da es die Basis für eine konstruktive und lösungsorientierte Gesprächsführung zerstört. Gute Eingangsformulierungen können z. B. sein:
- “ Ich habe bemerkt… „
- “ Mir ist aufgefallen … „
- “ Ich stellte fest … „
Ausdruck der Wirkung
Eine Beurteilung der Feststellungen findet dann erst in einem zweiten Schritt statt. Hierbei kann man sowohl auf rein sachlicher Ebene formulieren (z. B. “ … das hatte zur Folge… „) oder auch eine emotionale Wirkung (z. B. “ … ich fühlte mich dadurch … „) zum Ausdruck bringen.
Durch die konkrete sachliche oder persönliche Formulierung der Wirkung kann sie vom Adressaten nicht als falsch zurückgewiesen werden. Sie beruht auf einer persönlichen Einschätzung und hilft, den Modus der konstruktiven Gesprächsführung aufrecht zu erhalten. Sie hilft dem Feedback-Nehmer, zu verstehen, warum ein bestimmtes Verhalten oder eine Vorgehensweise geändert werden soll.
Formulierung eines Wunsches
Im Anschluss an die klar formulierte Wirkung kann dann der Wunsch zu einer konkreten Handlungsänderung folgen. Dies sollte konstruktiv und positiv entwicklungsgerichtet ausgedrückt werden. Jedoch ist in einer beruflichen Situation eine Bitte oder ein Wunsch oft nicht ausreichend und es bedarf der Formulierung einer konkreten Erwartung.
Hier bieten sich verschiedene Ausdrucksformen an, die dem Adressaten konkret zeigen, wie man sich eine Handlungsänderung vorstellt. Geeignet wären hier z. B.:
- “ Ich erwarte von Ihnen…. „
- “ Ich rate Ihnen… „
- “ Ich schlage Ihnen vor… „
Diese Formulierungen erlauben, eine konkrete und bestimmte Erwartungshaltung auszudrücken, ohne jedoch direkt Druck auf den Adressaten in Form eines “ Sie müssen … “ auszuüben. Es vermeidet eine spontane Abwehrreaktion und hilft dem Adressaten, die Erwartung zu akzeptieren und ggf. aus eigener Überzeugung eine Veränderung zu bewirken.
Eine Vereinbarung treffen
Wichtig ist es auf jeden Fall, das Gespräch mit einer konkreten Vereinbarung über die zukünftige Handlungsänderung zu beschließen. Die konkrete Vereinbarung hilft, das zukünftige Handeln zu bewerten und mit der Vereinbarung abzugleichen. Dies hilft beiden Seiten, eine gemeinsame Grundlage für die Beurteilung der zukünftigen Aktivitäten zu schaffen und dient auch als Vorlage für kommende Gespräche, in denen die Fortschritte dann beurteilt werden können.
Generell: Nach den Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation handeln (GFK)
Die Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg helfen, eine konstruktive, positive und wertschätzende Kommunikation aufzubauen. Im Mittelpunkt des Ansatzes stehen Werte wie Authentizität, Empathie, Selbst-Klärung, Win-Win-Lösungen, emotionale und soziale Kompetenz sowie Teamkompetenz.
Verbessern auch Sie Ihren Führungsstil und Ihre Kommunikation mit Mitarbeitern und Kollegen im Sinne eines produktiveren und positiveren Arbeitsumfeldes und buchen Sie ein Feedback-Coaching!
Bildquelle: Fotolia