Wertesysteme und welche Bedeutung sie in unserem Leben wirklich haben
Sprechen wir von Werten im menschlichen Miteinander, denken wir in erster Linie an Dinge wie Moral und einen gesunden Menschenverstand. Doch im Inneren des Menschen, in der Psyche und den unbewussten Vorgängen, schlummern oftmals Vorstellungen und Meinungen, die nicht immer konstruktiv sind.
Wertvorstellungen und woher sie kommen
Als Menschen mit inneren Werten werden in der Regel solche bezeichnet, die sich von Äußerlichkeiten nicht täuschen lassen. Es sind Persönlichkeiten, die mit dem Herzen und dem Verstand gleichzeitig urteilen beziehungsweise, bei denen beide Größen in Einklang sind.
Die Wertvorstellungen und Ideale, die menschlichem Denken und Handeln zugrunde liegen, sind unterschiedlicher Herkunft und können sich auch insgeheim widersprechen. Einen großer Teil wird durch die Erziehung aus der Herkunftsfamilie übernommen. Weitere Einflüsse haben die Nationalität, Religion und später kommen den eigenen persönlichen Vorlieben entsprechende W erte aus Hobbys, Schulbildung und schließlich dem gewählten Beruf und einzelnen Unternehmung, für die Menschen arbeiten, dazu.
Idealerweise sollte man sich solche Umfelder und Arbeitsplätze aussuchen, die mit den eigenen Werten harmonisieren. Gleichzeitig sollte ein Mensch im Laufe des Lebens dafür offen bleiben, persönliche Entwicklung und eine Veränderung der eigenen Vorstellungswelten zuzulassen und damit Werte auch auszudehnen, zu überschreiten oder sogar komplett zu erneuern. Die Hindernisse, die ein zu starres Werten im Alltag und Berufsleben mit sich bringen kann sind nicht zu unterschätzen.
Wie Wertesysteme das Denken bestimmen
Im Grunde genommen wertet und urteilt der Mensch sobald er etwas näher beschreibt, erfasst und wiedergibt. Alle wahrgenommenen Dinge, Menschen und Gefühle gleicht das System Mensch automatisch mit diese inneren Wertvorstellungen ab. Unbewusst bilden sich dabei oftmals blitzschnell Meinungen und Vorurteile, die weiter im Verborgenen bleiben und von oberflächlicheren Urteile und Bewertungen überlagert werden. Verfügt ein Mensch nicht über eigene innere Klarheit, können diese versteckten Werturteile disharmonisch auswirken und sich im Äußeren durch Konflikte bemerkbar machen. Sich mit der Materie dieser inneren Wertesysteme näher auseinander zu setzen, kann eine spannende aber schlussendlich auch sehr bereichende Herausforderung für die eigene persönliche Entwicklung sein. Unter Umständen wird man schnell merken, wie relativ und manchmal fast schon absurd Ideale, an denen über Jahrzehnten starr fest gehalten wurde, sein können.
Sicher finden sich bei fast jedem Menschen einige allgemeingültige Größen, die im Bereich der menschlichen Ethik und Moral von immenser Bedeutung sind. Überlagert sind diese Grundwerte menschlich sozialen Umgangs heutzutage oftmals von Negativität, Misstrauen und Verlustängsten. Im Arbeitsalltag machen sich solche inneren Dissonanzen durch mangelnde Bereitschaft, Mitarbeitern zu vertrauen oder ihnen Kompetenzen zu übertragen, bemerkbar. Über eine Bewusstwerdung dieser eigenen inneren Hürden, können solche Erscheinungen beeinflusst werden.
Sich der eigenen Wertvorstellungen bewusst werden
Es tut gut, einmal die einengenden Schablonen und Wertvorstellungen beiseite zu lassen und anderen Sichtweisen Raum zu geben. Menschen, die in eng gestrickten Systemen leben und arbeiten, haben oftmals den Blick für die Vielzahl der Möglichkeiten völlig verloren. Niemals gibt es nur eine Lösungen oder nur eine Strategie für den Umgang mit Projekten oder anderen Menschen. Leider ist in unserer Gesellschaft das einseitig lineare Denken sehr verbreitet: es geht nur so oder so und Unternehmungen halten verbissen an veralteten Wertvorstellungen fest und blockieren so neuen Wegen und natürliche Entwicklung!
Ebenso sind Menschen und Mitarbeiter selten mit einer einzigen Schablone zu bewerten. Oftmals ist das auch gar nicht möglich.
Als Beispiel ist das Bewerbungsgespräch mit einem Menschen, der auf den ersten Eindruck hin sehr sympathisch, fast schon einnehmend wirkt. Dann aber sprechen Lebenslauf oder im Gespräch gegebene Antworten nicht mehr mit dem Bild überein. Ein innerer Zwiespalt kann entstehen, welcher Eindruck ist nun der richtige?
Hier ist Menschenkenntnis gefragt, die beim Erkennen der eigenen Persönlichkeit und Werturteile beginnt.
Immer noch unterschätzen viele Firmen und Führungskräfte die Kraft, die aus zufriedenen und leistungsbereiten Mitarbeitern zu gewinnen ist. Menschliche Motivation und das Können jedes einzelnen gehören zu den größten Schätzen und Potentialen jeder Unternehmung.
Über Selbsterkenntnis zur starken Führungspersönlichkeit
Fakt ist, dass sich das Verhalten und die Haltung der Führungspersönlichkeiten direkt auf die Struktur der Abteilung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken. Kollidieren im inneren eines leitenden Angestellten oder Firmeninhabers ständig Wertesysteme, kann sich das oberflächlich in Entscheidungsschwierigkeiten und einem unklaren Führungsstil bemerkbar machen. Verhält sich ein Vorgesetzter widersprüchlich und gibt seinen Mitarbeitern keine klare Linie, Richtung und damit Sicherheit, kann sich das durch mangelnde Leistungsbereitschaft, Chaos und Konkurrenzkämpfe unter den Mitarbeitern bemerkbar machen.
Ebenso kann eine insgeheim abwertende innere Haltung Mitmenschen in eine Rolle drängen, die ihnen eigentlich nicht gerecht wird. Im Endeffekt können Mitarbeiter auch immer nur die Leistung erbringen, die Führungskräfte ihnen auch wahrhaftig zutrauen und in denen sie bestärkt werden. Dagegen kann ein starker und sicherer Führungsstil, der aus einer gelassenen und natürlichen Souveränität heraus entspringt, Mitarbeiter und Kollegen zu wahren Leistungsspitzen beflügeln. Die Möglichkeiten sind groß und es lohnt sich, die eigene innere Haltung und Werzvorstellungen einmal auf den Prüfstand zu stellen und sich selbst auf eine völlig neue Art und Weise zu entdecken!